Erstmals in unserer über hundertjährigen Geschichte spielten wir sämtliche drei Aufführungen unseres Jahreskonzerts vor vollem Haus. Diese Tatsache, die hervorragenden Darbietungen, die mitreissenden Stücke und schlussendlich die absolute Begeisterung unseres Publikums waren unser Lohn für die Vorbereitung.
Wo immer die «Wasemusig» auftritt, ist die Freude am Musizieren und an emphatisch gespielter Musik spürbar. Der Funken, der sich während unseren intensiven Proben entzündet, springt bei den ersten Tönen auf das Publikum über, lässt es eintauchen in eine Welt voll vielfältigster Klänge, Rhythmen und Kulturen.
Gelungener Vorverkauf
Trotzdem ist es nicht selbstverständlich, dass das Publikum immer wieder, vor allem von nah, mehr und mehr aber auch von fern, herbeiströmt. Unter der Leitung von Marc Fuhrer, unserem Dirigenten, hat sich die Wase-Musig in den letzten Jahren einen Namen geschaffen, der in der Szene der Blasmusikfreunde aufhorchen lässt. Bereits die Reservationen wiesen darauf hin, dass die drei Jahreskonzerte am letzten Januar-Wochenende gut besucht sein würden.
Eine zu kleine Bühne
Mit allemal vollem Haus hatten aber auch die grössten Optimisten unter uns Musikantinnen und Musikanten nicht gerechnet. Unsere Motivation und die Begeisterung, zu zeigen, was wir in den letzten Wochen und Monaten eingeübt und erreicht haben, war nicht mehr zu bremsen. Das vielfältige Programm tat das Seine noch dazu. Ebenso die Tatsache, dass die Bühne erstmals zu klein war für unseren wachsenden Musikverein und auf alle Seiten hin vergrössert aufgebaut werden musste.
Start mit wachsender Jugendmusik
Den Auftakt zu den Konzerten bildete traditionsgemäss die Jugendmusik Wasen-Sumiswald unter der Leitung von Janick Zappa. Zur grossen Freude aller hat sich das junge Corps erneut vergrössert. Mit Begeisterung musizierten die Kinder und Jugendlichen unter Janick Zappas Taktstock. Ihr Auftritt stärkt berechtigt die Hoffnung von uns «Grossen», dass die Jungmusikantinnen und -musikanten später die Musikgesellschaften Wasen oder Sumiswald verstärken und deren Zukunft sichern helfen.
Viel Klang, Gefühl und ein Lacher
«Olympic Spirit» (John Williams) war die perfekte Einstimmung auf die nachfolgenden musikalischen Darbietungen voller Herausforderungen, voller Spannung und mit der totalen Spielfreude. «The March King» (Leonard B. Smith) hielt die Stimmung hoch. «Friends for Life» (Dizzy Stratford) holte das Publikum für eine kleine Weile zurück ins Bewusstsein, dass die Welt niemals von Melancholie verschont bleiben wird. «Freunde fürs Leben» sind die gegenseitige tragende Kraft, wenn es einem davon mal nicht so gut geht. Noch bevor die ersten Töne dieses weichen, gefühlvollen Stücks erklangen, ging die Ansage von Klaus Zehnder den Menschen unter die Haut.
Aber schon das nächste Stück, der japanische Marsch «Bou-Shu», liess alle Melancholie vergessen. Klaus Zehnder kehrte zu seinem gewohnten Humor zurück und unterhielt das Publikum mit seinen fehlenden Japanisch-Kenntnissen. Allerdings staunte selbst der gewandte Ansager, als sich in den ersten Reihen eine strahlende Asiatin meldete. Der kleine Zwischenfall sorgte für viel Gelächter, war aber schlussendlich auch der Beweis dafür, dass sich Gäste von sehr fern unter dem Publikum befanden.
Keltischer Höhepunkt
Mit «Bou-Shu» steuerten wir auf das wohl anspruchsvollste Stück des Programms zu, «The Glenmasan Manuscript» (Marc Jeanbourquin), der unglaublich tolle Mix von keltischen Klängen, anspruchsvollen Rhythmen und ebenso anspruchsvollen Soli, von Tempo und wohltuender Ruhe.
Eine Challenge
Der zweite Teil des Programms gipfelte in bekannten Hits aus den 1980er-Jahren und, mit Büne Hubers Herzensbrecher «Für immer uf di», in die toppaktuelle Mundartmusik.
So legten wir denn nach dem langanhaltenden Applaus mit einem Medley von Polo Hofer und dem in jeder Beziehung passenden Marsch «Challenge» noch eins oben drauf. Es war unbestritten – unter Marc Fuhrers Dirigentenstab hatten wir Musikantinnen und Musikanten unsere ganz persönliche «Challenge» genial gemeistert und unserem Publikum drei unvergessliche Konzerte bereitet.
Spende für die Brandopfer
Doch nicht nur die musikalischen Klänge werden nachklingen. Die aufwändige und fantasievolle Tischdekoration von unserer Musikantin Anita Diggelmann verkauften wir zu Gunsten der Familie, die Ende des vergangenen Jahrs bei einem Hausbrand in Wasen ihr Hab und Gut sowie einen lieben Menschen verloren hat. Die grosszügigen Spenden dürften so ein bisschen dazu beitragen, das Leid zu lindern.
Das eingespielte Team der Festwirtschaft und bei den Abend-Darbietungen dasjenige der Bar sorgten bei allen Vorstellungen für das leibliche Wohl. Den Samstagabend liess das Schwyzerörgelitrio «Aube Einisch» mit lüpfiger Unterhaltung ausklingen, und auch aus den Reihen der Wase-Musig gab es mit Mario Gfeller und seinem Örgeli noch einen unterhaltsamen zweiten Teil.
Weitere Impressionen von unseren Konzerten
Nach einer Pause werden wir anfangs März unser neues Vereinsjahr traditionell mit der Hauptversammlung starten.
Text: Liselotte Jost / Franziska Dubach