Mutig hat die Musikgesellschaft Wasen an ihren Plänen festgehalten und die Jahreskonzerte durchgeführt. Der Aufwand und die positive Einstellung haben sich gelohnt: Mit drei fast perfekten Aufführungen unter der Direktion von Marc Fuhrer haben wir Musikantinnen und Musikanten nach dem längeren pandemiebedingten Unterbruch endlich wieder ein grosses Publikum erfreut.
Mit einem Damoklesschwert über den Köpfen setzten wir – Dirigent Marc Fuhrer, der Vorstand und die Vereinsmitglieder – alles daran, unser Programm durchzuziehen und uns auf das Jahreskonzert vorzubereiten. Dies war einzig und allein dank unserem grossen Zusammenhalt im Verein möglich. Intensiv, aber mit Rücksicht auf die geltenden Corona-Massnahmen feilten wir bis zuletzt an den Stücken.
Das scheinbar Unmögliche möglich gemacht
«Wir sind zurück!», das hat die «Wase-Musig» an ihren Jahreskonzerten Ende Januar eindrücklich bewiesen. Mit Todd Stalters «Critical Mass» zogen wir das Publikum vom ersten Ton an in den Bann. «Orion», der «langsame» Marsch von Jan van der Roost und das melodische Stück «Our Kingsland Spring» (Samuel R. Hazo) führte uns und das Publikum zum anspruchsvollen Kernstück unseres Programms: «Fields of Honour» von Thierry Deleruyelle. Das ist unser Selbstwahlstück, mit dem wir (hoffentlich) am 18. Juni am Luzerner Kantonal-Musikfest Emmen aufspielen und uns der Jury stellen werden. Nach dieser gelungenen Herausforderung rundeten wir mit der gemütlichen «Almtaler»-Polka den ersten Programmteil ab.
Abwechslungsreich und gespickt mit Höhepunkten
Rockig-rassig ging es mit «Blues and Gospel» weiter. Mit dem wunderschön gespielten «Gabriella’s Song», das Paradestück aus dem schwedischen Film «Wie im Himmel», berührten wir unsere Zuhörerinnen und Zuhörer. Nach kurzem Durchatmen, holte unser Xylophon-Virtuose Christian Wittwer die Gäste mit Stephan Hodels «The Flea» aus dem sentimentalen Schwelgen zurück in die Turnhalle Wasen. Der tosende Applaus hätte eigentlich eine Zugabe verlangt, doch noch wartete weiterer musikalischer Ohrenschmaus auf unser Publikum. «Epic Gaming Themes» (Arr. Paul Murtha) und «Rood» von John Ewbank bildeten den (vorläufigen) Schluss unseres musikalischen Feuerwerks.
Unser Xylophon-Solist … … Christian Wittwer.
Mit dem fidelen «Wellerman» begeisterte auch unsere erste Zugabe. Ihr folgte der rassige Marsch «Sempione», ein Geschenk an die MG Wasen des im November 2021 verstorbenen bekannten Emmentaler Komponisten Fritz Rickli.
Unsere Jugend ist mit Begeisterung dabei
Den Auftakt zu den Konzerten bildete traditionsgemäss die Jugendmusik Wasen-Sumiswald unter der Leitung von Janick Zappa. Zur grossen Freude aller hat sich das junge Corps in der Pandemiezeit um fünf Mitglieder vergrössert. Es war offensichtlich, mit welcher Begeisterung die Kinder und Jugendlichen unter Janick Zappas Taktstock musizierten. Ihr verheissungsvoller Auftritt stärkt die Hoffnung von uns «Grossen», dass die Jungmusikantinnen und -musikanten später die Musikgesellschaft Sumiswald oder unsere Reihen verstärken und so die Zukunft beider Vereine sichern helfen.
Janick Zappa versteht es ausgezeichnet, unsere Jugend zu fördern und begeistern.
Wenn die Freude über allem steht
Durch den Abend führte kompetent und humorvoll Mirjam Zehnder. Sie war extra für die «Wase-Musig»-Konzerte aus Schweden angereist. Denn ihr ursprünglicher Plan, vor einer Woche ihren Vater zum 60. Geburtstag zu überraschen, fiel einem positiven Coronatest zum Opfer. Munter und genesen setzte sie aber nun wenigstens den zweiten Teil ihrer Pläne, die Ansage an den Jahreskonzerten der MG Wasen, um.
Es war eindrücklich zu erleben, wie sich die grosse Freude der «Wase-Musig», wieder vor Publikum zu musizieren, auf die Zuhörenden übertrug. Mehr als einmal war zu vernehmen, dass diese sich überaus freuten, endlich wieder ein Konzert zu besuchen und gleichzeitig den Mut von uns Wase-Musikantinnen und -Musikanten so zu wertschätzen.
Mit grosser Spielfreude haben wir unser Publikum nach einer langen Pause begeistert. Stolz, eine Wase-Musikantin, ein Wase-Musikant zu sein.
Marc Fuhrer, unser musikalischer Leiter: Er hat für jede Corpsgrösse die passenden Noten zur Hand. Beat Mathys – unser Präsident, der das Vereinsschiff auch sicher durch stürmische Gewässer lenkt.
Das eingespielte Team der Festwirtschaft sorgte bei allen Vorstellungen für das leibliche Wohl. Den Samstagabend liess das Schwyzerörgelitrio «Aube Einisch» mit lüpfiger Unterhaltung ausklingen.
Text und Bilder: Liselotte Jost